Daniel Caligiuri: "Völlig neue Erfahrung"
Daniel Caliguri und der FC 08 Villingen holten durch ein 1:0 (1:0) im Endspiel gegen den Verbandsligisten SC Lahr den Verbandspokal von Südbaden und qualifizierten sich damit für den DFB-Pokal.
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Ein bekanntes Duo in Berlin: Oliver Hähnke und sein Rottweiler Neville. [Foto: Joulux/Max Schaldach]
Neville kennt sich aus. Er kann normale Pfiffe des Schiedsrichters vom langgezogenen Schlusspfiff unterscheiden. Bei letzterem wird er aufmerksam. Er weiß, dass nun wieder seine Zeit kommt. Dass Herrchen ihn gleich abholen wird. Der Rottweiler-Rüde ist so etwas wie der Groundhopper unter Berlins Hunden. Sein Besitzer Oliver Hähnke wohnt praktisch auf den Sportplätzen der Hauptstadt.
Der 50-Jährige spielt als Torwart in drei Mannschaften: bei Hertha 03 Zehlendorf in der Freizeitliga, bei den Senioren der Sportfreunde Johannisthal und im Beachsoccer-Team des FC Beach United. Das hält fit, Hähnke verteilt 90 Kilo auf 191 Zentimeter: „Ich bin oft der Älteste auf dem Platz, da will ich nicht auch der Dickste sein."
Neville, knapp neun Jahre alt, ist immer dabei. „Meistens liegt er während der Spiele hinter dem Tor“, sagt Hähnke, „wenn er mal fehlt, fragen mich die Leute, wo er ist.“ Das Duo ist bekannt im Berliner Amateurfußball. Hähnke hat in vielen Vereinen gespielt, bis hoch zur Oberliga beim VfB Lichterfelde (dessen Nachfolgeverein LFC Berlin inzwischen mit dem BFC Viktoria 89 fusioniert hat und in der Regionalliga Nordost spielt). Er lebt für den Fußball. Und für seinen Hund. Momentan ist er in großer Sorge um Neville. Vor zweieinhalb Monaten wurde eine Autoimmunerkrankung festgestellt. Neville kämpfte um sein Leben. In der Tierklinik bekam er starke Medikamente und eine Chemotherapie. „Die Werte sind jetzt ganz gut, aber es gibt keine Garantie, dass es so bleibt“, sagt Hähnke.
"Ich bin oft der Älteste auf dem Platz, da will ich nicht auch der Dickste sein"
Allein der Aufenthalt in der Tierklinik hat einen mittleren vierstelligen Betrag gekostet. Hähnke stößt an seine finanziellen Grenzen. Kürzlich hat er einen Spendenaufruf in der Berliner Fußball-Woche geschaltet: „Wer mich kennt, weiß, wie sehr ich an meinem Hund hänge. Jeder noch so kleine Betrag kann Neville helfen und sein Leben retten“, schrieb er dort. Eine dreistellige Summe kam zusammen.
Auch seine Teamkollegen von Beach United haben ein Spendenkonto eingerichtet , andere Beachsoccer-Mannschaften haben sich dem Aufruf angeschlossen, mit der Bemerkung: „Unterstützt Olli und seinen treuen Lebensbegleiter. Alle, die Olli kennen, wissen, was beide aneinander haben.“ Ein ehemaliger Mitspieler hat seinen Bernhardiner Blut spenden lassen für Neville. Hähnke ist dankbar für die Unterstützung von vielen Seiten. Allein für Nevilles Medikamente hat er monatlich 300 Euro laufende Kosten und betont: „Jeder einzelne gespendete Euro ist eine riesige Hilfe.“
Wegen Neville tritt sogar seine große Fußball-Liebe momentan in den Hintergrund: der FC Everton, nach dessen ehemaligem Torwart und Rekordspieler Neville Southall er seinen Hund benannt hat. Seit den 80er Jahren ist Hähnke Fan, besitzt seit 1995 eine Dauerkarte für Everton und fliegt so oft es geht nach Liverpool. Momentan spart er aber das Geld für die Behandlung seines Hundes.
Hähnke hat viel erlebt dank des Fußballs. Er hat früher die Sommermonate in Deutschland für einen großen Hersteller von Speise-Eis durchgearbeitet und dann während des deutschen Winters in Brasilien gelebt. Dort begann er mit dem Strandfußball. Seinerzeit noch elf gegen elf auf einem großen Feld, direkt am Meer. Der Sand war schmerzend heiß. Die Spieler haben die Füße mit Eisblöcken gekühlt. Hähnke hat gegen Größen wie Careca und Roberto Carlos gespielt. 1999 bestritt er für Südafrikas Beachsoccer-Team zwei Länderspiele: „Die brauchten noch einen Torwart“, erklärt er lapidar. Da es kein offizielles Länderspiel war, konnte er auch als Deutscher mitspielen.
2008 fragte ihn am Strand von Rio de Janeiro einer der Organisatoren des vom ehemaligen Weltklassespieler Zico jährlich ausgerichteten Benefizspiels, ob er dabei sein wolle. Hähnke bejahte, in der Annahme, er solle als Zuschauer kommen. „Nein, als Torwart“, war die Antwort. Ein paar Tage später spielte er vor 25.000 Zuschauern eine Halbzeit im alten Maracana. Unter anderem gegen Zico und den Ex-Dortmunder Marcio Amoroso. „Wir haben 3:7 verloren, ich bekam sechs Stück“, erinnert er sich. Im Nachhinein waren es die schönsten Gegentore seines Fußballerlebens.
Zur Spendenaktion "Rettet Neville"
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