Oberliga-Splitter |29.06.2015|16:30

Wer Ewald Lienen ärgert, kriegt 'ne Packung

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Coach Ewald Lienen und sein FC St. Pauli wurden im Testspiel gegen den Buxtehuder SV anfangs geärgert. Am Ende siegte Lienens Team klar und deutlich mit 9:1. [Foto: Archivfotos: Getty Images; Collage: FUSSBALL.DE]

Der Buxtehuder SV geht durch ein Traumtor gegen den FC St. Pauli in Führung und wird dann mit 1:9 abgeschossen, die Spieler des SV Eichede müssen in der Vorbereitung Steine schleppen und auf dem Sportplatz zelten, Drittliga-Kultfigur Ercan Aydogmus stürmt nun für den Wuppertaler SV und mehr - hier das Wichtigste aus Deutschlands Oberligen.

"Mit seiner Mentalität passt Ercan genau zu unserer Philosophie"

Buxtehude kriegt die Bude voll: Beim Highlight seiner Vorbereitung kam der Buxtehuder SV, der in der Oberliga Hamburg nur knapp dem Abstieg entronnen war (Platz 15), in einem Testspiel vor mehr als 2.000 Zuschauern gegen den Zweitligisten FC St. Pauli 1:9 unter die Räder . Dabei ging der BSV sogar durch einen Kunstschuss der absoluten Extraklasse durch Hasan Ramazanoglu, der den Ball aus 35 Meter direkt in den Winkel zirkelte, in Führung. Der Stachel für die Mannschaft von St. Paulis Trainer Ewald Lienen saß offenbar tief. Die Profis vom Kiez wurden gereizt und schlugen dann eiskalt zurück.

Oldie kommt aus der 3. Liga: Im dritten Anlauf will der Traditionsverein Wuppertaler SV die Meisterschaft in der Oberliga Niederrhein holen und damit die ersehnte Rückkehr in die Regionalliga West perfekt machen. Dafür nahm der ehemalige Bundesligist aus dem Bergischen Land jetzt Oldie Ercan Aydogmus unter Vertrag. Der bereits 35-jährige Angreifer war bisher für den Drittligisten SC Fortuna Köln am Ball und bestritt in der vergangenen Saison 29 Partien für die Domstädter. Dabei gelangen ihm drei Treffer. In insgesamt 274 Pflichtspielen (3. Liga bis Oberliga) erzielte der 1,89 Meter große Stürmer bemerkenswerte 116 Tore. Beim WSV erhält Aydogmus einen Kontrakt bis Juni 2017. „Wir freuen uns, dass wir mit Ercan einen wichtigen Baustein für unsere ambitionierten Ziele gewinnen konnten. Unsere intensiven Bemühungen um ihn wurden belohnt´“, so WSV-Vorstand Alexander Eichner. „Mit seiner Mentalität passt er genau zu unserer Philosophie“, sagt WSV-Trainer Stefan Vollmerhausen.

Der Torschützenkönig wechselt

Torschützenkönig Goris nun Bocholter: Der 1. FC Bocholt, der als Aufsteiger in der abgelaufenen Saison in der Oberliga Niederrhein auf den sechsten Tabellenplatz gelandet war, hat sich mit Torjäger Philipp Goris vom Ligakonkurrenten Rot-Weiß Oberhausen II verstärkt. Der 22-Jährige erzielte für die „Kleeblätter“ bei 30 Einsätzen 24 Treffer und wurde damit Torschützenkönig. Goris ist nach Marc Beckert (vom SV Hönnepel-Niedermörmter), Ismail Öztürk, Arne Kleinpaß, Tarkan Yerek (alle MSV Duisburg U 23), Oliver Rademacher (TV Jahn-Hiesfeld), El Houcine Bougjdi (KFC Uerdingen 05) und Torhüter Marius Delker (TuS Bösinghoven) bereits der achte Neuzugang des ehemaligen Zweitligisten 1. FC Bocholt für die neue Spielzeit.

Ex-Profi Maric für Gehrmann: Ramon Gehrmann wird neuer U 19-Trainer beim Zweitligisten Karlsruher SC. Der 40-jährige, der zuletzt in der Oberliga Baden-Württemberg beim SGV Freiberg gearbeitet hatte, tritt damit die Nachfolge des zum FC Bayern München gewechselten Tim Walter an. „Ausschlaggebend für den Wechsel war die sehr gute Perspektive, die mir der Verein bietet“, so Gehrmann, der früher schon als Nachwuchstrainer beim VfB Stuttgart tätig war. „Ich habe große Lust, als Trainer wieder in der Junioren-Bundesliga zu arbeiten und beim KSC als U 19-Trainer an der Entwicklung von Talenten mitarbeiten zu können. Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe.“ Die Freiberger haben mit dem ehemaligen Bundesliga-Profi Marijo Maric (unter anderem VfB Stuttgart, VfL Bochum) bereits einen Nachfolger gefunden. Der 38-Jährige hatte bisher die A-Junioren trainiert.

Fußbruch beim Joggen: Für eine Hiobsbotschaft sorgte Arne Lüerssen beim VfL Oldenburg in der Oberliga Niedersachsen . Der Innenverteidiger war beim Joggen unglücklich umgeknickt. Bei einer genaueren Untersuchung stellte sich heraus, dass sich der 23-Jährige den Mittelfuß gebrochen hat. Neben dem Ausfall von Lüerssen, der voraussichtlich sechs bis acht Wochen fehlen wird, stehen ab sofort auch Kai Schröder (zum TuS Obenstrohe), Stephan Blödorn (Teutonia Uelzen), Nermin Bekovic (Hansa Friesoythe), Mark Nirwing (SV Brake) und Dennis Mooy (Hammer SV) nicht mehr zur Verfügung. VfL-Trainer Ulf Kliche muss mit einer umformierten Mannschaft in die neue Saison gehen.

Sprints durch den Sand

Aufsteiger holt Opper aus Aachen: Der SC Hessen Dreiech, Neuling in der Hessenliga , ist mit den beiden Neuzugängen Khaibar Amani vom zukünftigen Ligarivalen Rot-Weiß Hadamar und Niko Opper vom West-Regionalligisten Alemannia Aachen in die Vorbereitung auf die neue Saison gestartet. Die Mannschaft von Trainer Thomas Epp, die den Aufstieg aus der Verbandsliga mit einem Vorsprung von 14 Punkten geschafft hatte, soll aber personell noch weiter verstärkt werden. Das Testspiel am 8. Juli gegen den Bayern-Regionalligisten Viktoria Aschaffenburg ist für die Epp-Elf der Höhepunkt der Vorbereitung.

Zapel zieht die Zügel an: Mit dem schon gefürchteten „Bootcamp“ startete Trainer Oliver Zapel mit dem SV Eichede erneut in die Vorbereitung auf die neue Saison in der Schleswig-Holstein-Liga . Dafür hatte sich der angehende Fußballlehrer, der aktuell an der Ausbildung an der Hennes-Weisweiler-Akademie des DFB in Hennef teilnimmt, wieder einiges einfallen lassen. So mussten die Spieler in den Boberger Dünen unter anderem Steine schleppen und stundenlang Sprintübungen im Sand machen. Außerdem standen Intervall-Läufe, eine Pilates-Einheit, regeneratives Schwimmen und sogar ein Halbmarathon auf Zapels Programm. Übernachtet wurde in Zelten auf dem Sportplatz in Eichede. Erspart blieb das Camp Mittelfeldspieler Flodyn Baloki und Torhüter Peter Grischke. Sie haben die „Bravehearts“ verlassen.

Arslan bleibt im Siegerland: Ex-Trainer Michael Boris hat sich nach dem Abstieg aus der Regionalliga West von den Sportfreunden Siegen verabschiedet (zum Mitabsteiger KFC Uerdingen 05 in die Oberliga Niederrhein ), Mittelfeldspieler Haluk Arslan bleibt den Siegerländern dagegen auch in der Oberliga Westfalen erhalten. Der 20-Jährige verlängerte seinen Vertrag um ein Jahr. Arslan, der aus der eigenen Jugend stammt, kam in der vergangenen Saison bereits auf 20 Einsätze und erzielte drei Treffer. „Wir freuen uns sehr, dass wir den Vertrag mit Haluk verlängern konnten. Er ist ein junger Spieler mit viel Potential. Wir sind davon überzeugt, dass er sich zu einem wichtigen Spieler in der Oberliga entwickeln wird“, sagt Siegens Sportvorstand Reiner Jakobs.

Ein alter Bekannter

Zwei Neue nach dem Durchmarsch: Der CFC Hertha 06 aus Berlin-Charlottenburg hat sich nach seinem sensationellen Durchmarsch innerhalb von zwei Jahren aus der Landesliga über die Berlin-Liga bis in die NOFV-Oberliga Nord mit zwei Spielern verstärkt. Vom Verbandsliga-Meister und Mitaufsteiger Tennis Borussia Berlin wechselt Mittelfeldspieler Mohamed Saloun Touré zur Mannschaft von Trainer Murat Tik. Der 19-Jährige war vor der Saison vom Berliner AK zu TeBe gewechselt und kam in 14 Partien zum Einsatz. Der zweite Zugang ist Torhüter Nico Schienagel, der von Lichtenberg 47 zum CFC Hertha 06 wechselt.

Kreutzer kehrt zurück: Ex-Nationalspieler Wilfried „Winnie“ Hannes, langjähriger Trainer bei Borussia Freialdenhoven, kann sich für die neue Spielzeit in der Mittelrheinliga mit Christian Kreutzer auf einen alten Bekannten freuen. Der 28-jährige Verteidiger war bereits 2008 bis 2013 für Freialdenhoven am Ball. In den vergangenen zwei Jahren lief er für Borussias bisherigen Ligakonkurrenten Hertha Walheim auf. Trotz seiner vier Tore, die er in 23 Einsätzen erzielte, konnte Kreutzer in der abgelaufenen Saison den Oberliga-Abstieg der Herthaner nicht verhindern.