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Kultfigur |18.03.2016|15:40

Zeugwart Gürtler: Gegen das Grundgesetz Kölns

Ist seit 2010 für den FC Viktoria Köln im Einsatz: Thomas Gürtler. [Foto: Imago, Schwartz / Collage: FUSSBALL.DE]

Thomas Gürtler hat das getan, was den wenigsten Kölnern in den Sinn kommen würde: Er hat nicht nur die Rheinseite gewechselt, er hat damit auch den Verein gewechselt. Nach 35 Jahren als Fanbeauftragter und gute Seele bei Fortuna Köln hängt sein Herz nun am FC Viktoria Köln, dem großen Konkurrenten. Der 69-Jährige ist Zeugwart des Regionalligisten - und die FUSSBALL.DE-Kultfigur der Woche.

"Ich mache das gerne, weil der Fußball mein Leben ist"

Räumlich ist es nur ein kleiner Schritt, aber moralisch ist es ein enormer Schritt, den Thomas Gürtler getan hat. 35 Jahre lang war er bei Fortuna Köln die gute Seele des Vereins, Fanbeauftragter, der Mann für alles. Jeder kannte ihn, jeder schätzte ihn. Er kannte jeden, er schätzte jeden. Gürtler hat die glorreichen Zeiten in der 2. Bundesliga miterlebt: das DFB-Pokalendspiel gegen den 1. FC Köln 1983, die Entlassung von Trainer Toni Schumacher in der Halbzeit des Spiels gegen Waldhof Mannheim 1999, und natürlich auch das Drama in den Relegationsspielen zur Bundesliga gegen Borussia Dortmund 1986.

Es ist eine Geschichte, an die sich Gürtler heute noch so genau erinnern kann, als wäre sie erst gestern passiert. Die Fortuna hatte die erste Partie im eigenen Stadion mit 2:0 gewonnen, Gürtler hatte natürlich wie immer auf der Tribüne mitgezittert. Das Rückspiel fand am Pfingstmontag in Dortmund statt. Es war ein heißer Tag. Gürtler war dabei, er war aufgeregt. Sein Verein, seine Leidenschaft, seine Liebe stand ja kurz vor dem Aufstieg in die Bundesliga. Die Fortuna ging sogar 1:0 in Führung, Gürtler träumte schon von Auswärtsspielen bei Bayern München, Schalke 04 oder dem Hamburger SV. Aber dann kam nach der Pause alles ganz anders.

Michael Zorc machte den Ausgleich, Marcel Raducanu gelang das 2:1 für den BVB – dieses Ergebnis reichte den Kölnern jedoch immer noch. In der letzten Minute allerdings erzielte Uwe Wegmann das 3:1. Die Regel mit dem Auswärtstor gab es damals noch nicht. Ein drittes Aufeinandertreffen in Düsseldorf musste die Entscheidung bringen, das Dortmund mit 8:0 gewann. Fortuna blieb zweitklassig. Tränen, Trauer, Verzweiflung.

Als Gürtler diese Geschichte erzählt, trägt er einen Trainingsanzug von Viktoria Köln, nicht von Fortuna Köln. Er hat das getan, was den wenigstens Kölnern in den Sinn kommen würde. Er hat etwas getan, was diese Geschichte so besonders macht: Er hat nicht nur die Rheinseite gewechselt, er hat damit auch den Verein gewechselt. Sein Herz hängt jetzt an Viktoria Köln, dem großen lokalen Konkurrenten der Fortuna.

„Nach dem Tod von Jean Löring 2005 habe ich immer deutlicher gespürt, dass die Fortuna nicht mehr mein Verein ist. Es hatte sich etwas verändert“, sagt Gürtler. „35 Jahre lang war ich bei fast jedem Spiel dabei. Ich habe 2000 Begegnung gesehen – sogar in der Landesliga habe ich die Treue gehalten. Aber dann hat sich die Stimmung verändert und ich habe gemerkt, dass auch für mich die Zeit für eine Veränderung gekommen ist."

Gastspiel beim FC Junkersdorf

Gürtler war der wahrscheinlich größte Fan der Fortuna. Aber diese Ära war vorbei. Zwischendurch gab es ein recht kurzes Gastspiel beim FC Junkersdorf . Seit 2010 ist Gürtler inzwischen als Zeugwart für den FC Viktoria Köln tätig – und mit dieser Aufgabe bei diesem Verein restlos glücklich. „Natürlich habe ich mir erst Gedanken gemacht, ob ich diesen Schritt wirklich gehen kann. 35 Jahre lang habe ich mit Herzblut an der Fortuna gehangen“, sagt der 69-Jährige. „Aber schon nach den ersten Gesprächen mit den Viktoria-Verantwortlichen ist mir klar gewesen, dass ich mich hier sehr wohlfühlen werde. Ich bin vom ersten Tag an hervorragend aufgenommen worden. Ich habe es in keinem einzigen Augenblick bereut.“

Ins Südstadion der Fortuna geht Gürtler nur noch in absoluten Ausnahmefällen. Natürlich verfolgt er nach wie vor sehr genau, was dort passiert. Aber einige ehemalige Weggefährten haben ihm den Wechsel zum ungeliebten Nachbarn übel genommen. Manchmal muss er sich beleidigende Sprüche von Fortuna-Fans anhören: „Ich kann die Enttäuschung ja in gewisser Weise verstehen. Aber ich reagiere gar nicht erst auf solche Zurufe. Ich will kein Öl ins Feuer gießen. Da stehe ich drüber. Ich weiß, dass meine Entscheidung für mich persönlich richtig war.“

Inzwischen kann er sich ein Leben ohne die Viktoria kaum noch vorstellen. Er ist fast immer auf der Anlage. Oft ist er der erste der da ist, um das Training der ersten Mannschaft vorzubereiten. Und nicht selten ist er der letzte, der das Licht im Kabinengang ausschaltet, wenn alle anderen bereits zuhause sind. Und wenn er mal nichts zu tun hat, schaut er beim Training oder den Spielen der Nachwuchsteams zu.

„Ich mache das gerne, weil der Fußball mein Leben ist“, sagt Gürtler. Natürlich ist er bei den Auswärtsspielen in der Regionalliga West ebenfalls dabei. Meist fährt er eine Stunde vor der Mannschaft los, um alles perfekt zu organisieren. Trikots auslegen, Bälle aufpumpen, Getränke vorbereiten – Gürtler sorgt für profihafte Bedingungen bei der Viktoria: „Ein Außenstehender sieht gar nicht, was alles rund um eine Fußballmannschaft zu tun ist.“ Aber er braucht diese öffentliche Aufmerksamkeit gar nicht. Ihm reicht es, wenn seine Arbeit innerhalb des Vereins anerkannt wird.

Gürtler ist inzwischen schon längst nicht mehr nur Zeugwart beim FC Viktoria, er ist zu einem Fan des Vereins und speziell der ersten Mannschaft geworden: „Ich hoffe sehr, dass wir in dieser Saison noch die Chance auf den Aufstieg in die 3. Liga bekommen. Dort gehört dieser Klub hin. Dafür brauchen wir allerdings jetzt mal eine Serie und etwas Glück in den Relegationsspielen.“

Und wenn es wirklich so weit kommen sollte, kann es für ihn auch zu einem sportlichen Wiedersehen mit seiner Vergangenheit kommen, mit dem SC Fortuna Köln.



Weitere Folgen der Serie:

Folge 80: Globetrotter Schick: Fußball in der Favela

Folge 79: Käpt’n Muck: 777 Spiele für seine Wurzener

Folge 78: Fitter Jacob: Derwall erkannte sein Talent

Folge 77: Daniel Kübler: Der Mann, der Frauenwünsche erfüllt

Folge 76: Wagners WM-Wette: 85-Jähriger seit 1974 Schiri

Folge 75: Julian Schiebe: Mit 21 schon Vizepräsident

Folge 74: Reini Boldt: Kult-Zeugwart mit sieben Kindern

Folge 73: Knopp in Koblenz: Tag und Nacht da für die TuS

Folge 72: Benno Kischnick: Linienrichter seit 50 Jahren

Folge 71: Der blinde Pressesprecher: Manuel Beck beeindruckt!

Folge 70: Ilse Kuck (81): Die Kassiererin der Herzen

Folge 69: Ede Strehl: Für Bochum so wichtig wie die Uni

Folge 68: Onur Ulusoy: Der Junkie mit dem großen Traum

Folge 67: Vater Sczurek (57): Leistungsträger beim eigenen Sohn

Folge 66: 500 Buden: Gerd Müller, der Bomber vom Neckar

Folge 65: Michael Wurst: Schräger Vogel mit drei Leben

Folge 64: Wäschefrau Johanna Bus: Mit Neururer fing alles an

Folge 63: Grotifant vom KFC Uerdingen: Der Rockstar unter den Maskottchen

Folge 62: Der treue Theele: 500 Ligaspiele in Folge

Folge 61: Kultfigur Paul Kluth: Mit 82 Jahren immer noch Schiri

Folge 60: Anton Plattner: Tiki-Taka mit dem Altmeister

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