Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Hubert Vögele (links) machte in den vergangenen Jahren gleich zwei Aufstiege in die Verbandsliga Südbaden mit. [Foto: Verein]
Aufstiegsserien, Investitionen von einer halben Million Euro, die Entwicklung zu einem der namhaftesten Vereine einer ganzen Region: Diese Prozesse und Erfolge hat Hubert Vögele bei der im Fußballverband Südbaden beheimateten Spielvereinigung Frickingen-Altheim-Lippertsreute (F.A.L.) über mehr als drei Jahrzehnte lang an vorderster Front entscheidend mit entwickelt. Eigentlich ist für ihn seit April Schluss. Doch die neue Spitze der Fußball-Abteilung kann weiter auf die wichtigen Dienste von Vögele bauen. Vögele ist unsere FUSSBALL.DE-Kultfigur der Woche.
"Für einen Klub wie uns, der Spielern keine Gelder zahlt, sind solche Ligen schon eine echte Herausforderung"
„Wir sind gottfroh, dass uns Hubert noch mit Rat und Tat zur Seite steht und sich zumindest vorerst noch zum Beispiel um Spielertransfers oder weiterhin um das Archiv kümmert“, betont Alfred Keller, seit wenigen Wochen gemeinsam mit seinem Cousin Christof Keller Leiter der Fußball-Abteilung, die gut die Hälfte des 1.000 Mitglieder zählenden Mehrspartenvereins stellt.
Akribisch, nachhaltig, bescheiden und nicht emotional geleitet vom kurzfristigen sportlichen Geschehen: So beschreiben jene das Wirken von Hubert Vögele, die ihn in den vergangenen Jahrzehnten bei F.A.L. erlebt haben. Und das waren einige. Schließlich startete er 1963 in der Jugend, hörte nach einigen schwereren Verletzungen 1984 als Aktiver auf und übernahm dann gleich die zweite Mannschaft als Trainer. Parallel dazu engagierte er sich im Spielausschuss („Da war ich am Anfang alleine. Mit der Zeit wurden es immer mehr - die Anforderungen sind enorm gewachsen.“). Von 1986 an war für volle 30 Jahre lang F.A.L.-Fußballchef. Zudem war er auch mal Kassierer, Jugendleiter und Trainer der eigenen Talente. Ein Allesmacher.
„Grundlage war bei uns eigentlich immer die eigene Jugendarbeit“, fasst der heute 62-Jährige seine Philosophie zusammen. Als es einige Jahre lang gelungen war, mit verschiedenen Nachwuchsteams in den höheren Jugendligen des südbadischen Fußballverbandes mitzumischen, machte sich das auch „oben“ bemerkbar: Zwischen 2010 und 2012 gelangen den unweit des Bodensees beheimateten Kickern gleich drei Aufstiege in Serie. Frickingen ist nur rund zehn Kilometer von Überlingen am Bodensee-Ufer entfernt. „Plötzlich waren wir in der Verbandsliga angelangt, hatten es mit Klubs aus dem Freiburger Raum und vom Rhein zu tun“, erinnert sich Vögele mit Stolz. Um hier mit zu halten, hätte man sich wohl weiter verstärken müssen. Doch Vögele & Co. blieben ihrer Linie treu: Das „Abenteuer Verbandsliga“ war nach nur einer Saison wieder beendet. Zwei Jahre später war der Klub aus dem Linzgau aber wieder da. „Und das mit vielen Jungs, die 2010 den damaligen Aufstieg aus der A-Klasse gepackt haben“, sagt der langjährige Fußballchef der SpVgg F.A.L. und liefert damit einen Beweis für die Kontinuität ab, die im Linzgau so groß geschrieben wird. Da auch der eigenen Jugend entwachsene Spieler in aller Regel dem Klub treu bleiben, wird man wohl auch in der neuen Saison gleich vier Herrenteams ins Rennen schicken können – einmalig im gesamten Fußballverband.
Ums Haar hätte es in der abgelaufenen Spielzeit geklappt mit dem Klassenverbleib. Am Ende hing es an einem Sieg, wie Vögele zu berichten weiß: „Hätten wir am vorletzten Spieltag gegen Solvay Freiburg statt 1:3 zu verlieren die drei Punkte hier bei uns behalten, wäre uns der Abstieg wohl erspart geblieben.“ Von Frustration waren sie aber wieder weit entfernt in den zusammen nur knapp 4.000 Einwohner zählenden Dörfern Frickingen, Altheim und Lippertsreute, so Vögele: „Wer steigt schon gerne ab? Wir wussten die Realität aber immer richtig einzuschätzen. Für einen Klub wie uns, der Spielern keine Gelder zahlt, sind solche Ligen schon eine echte Herausforderung.“
Finanziell ins Zeug legen sie sich bei der Spielvereinigung lieber, wenn es darum geht, nachhaltige Werte zu schaffen: Zuletzt wurde eine halbe Million Euro in den Bau des dritten Rasenplatzes im schmucken HSM-Sportzentrums und die Sanierung und Erweiterung des Klubheims gesteckt. Trotz Zuschüssen war der Eigenanteil enorm. Gefragt waren da auch die Rechenkünste des Bankkaufmanns Vögele. Aktionen, zusätzliche Sponsoren und jede Menge Arbeitsstunden der eigenen Mitglieder machten das Risiko aber überschaubar.
„Die Spielvereinigung ist mir ans Herz gewachsen“, bekennt Hubert Vögele. Doch er kann bei aller Verbundenheit und weiteren Aktivitäten aus der zweiten Reihe heraus auch loslassen und weiß sein Lebenswerk in guten Händen: „Mein Amt habe ich mit einem sehr guten Gefühl abgegeben. Mit der neuen Abteilungsspitze habe ich in der Vergangenheit schließlich immer vertrauensvoll zusammen gearbeitet.“ Dass es nun eine Doppelspitze bei der Spielvereinigung gibt, zeigt, welch große Spuren er hinterlassen hat.
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